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Del Shannon

 

 

Geboren wurde Charles Westover am 30. Dezember 1939 in Coopersville, Michigan, später wurde der Sänger und Songschreiber als Del Shannon mit dem Song "Runaway" (5)   weltbekannt. Zu den typischen Merkmalen seiner vielen Lieder gehörte die etwas agressive Falsettstimme und die Benutzung des Musitrones, einem Vorläufer des Synthesizers. Del Shannon hatte in den USA zwar mit "Runaway" (Nr. 1 der Charts) noch zwei weitere Top Ten-Hits mit "Hats Of To Larry"  und "Keep Searchin",  aber in England erreichte er mit acht Songs die Charts und dort war seine Popularität fast größer als die eines Elvis Presley. Mit den Songs, die er komponiert hat, könnte man einige DIN A4-Seiten füllen.

Begonnen hat alles als er mit 13 Jahre sich selbst das Gitarrespielen bei brachte, indem er Country- und Western-Sängern im Radio zuhörte. Mit 27, als er noch in einem Teppichladen arbeitete, schrieb er den innovativen Song "Runaway"
, und nahm ihn mit einer alten Bandmaschine auf.  „Die Akkordsequenzen, das Schlagzeug, das Falsett ­ das ganze Ding war voller unorthodoxer Ideen”, beschreibt es Max Cook, der Musiker, der damals die erste „Runaway-Version” zusammen mit Del Shannon aufnahm. Am 21. Januar 1961 wurde der Song noch einmal professionell aufgenommen, und am 1. April war er auf Platz 1 der US-Hitparade und kurz darauf auf Platz 1 in 21 weiteren Ländern.

Der plötzliche Erfolg kam für Shannon zu schnell, er äußerte sich einmal: „Die schreienden Kids ... als ich auf Platz 1 kam, mein Gott, ich hatte solche Angst. Ich wollte zurück nach Coopersville, wo ich Erdbeeren gepflückt habe. Ich sagte mir: ,Was mach ich hier eigentlich?’” 1987 erzählte er der Los Angeles Times, wie der Alkohol sein bester Freund wurde: „Ich haßte den Geschmack von Schnaps, aber ich liebte den Ort, an den er mich führte ­ in die Vergessenheit.”

Bergab ging es mit Del Shannons Karriere in Amerika, als sich der musikalische Geschmack änderte, aber in England erfreute er sich weiterhin seines Erfolges als Künstler. Als Produzent blieb er der Musikbranche treu und trat in den 80er Jahren mit dem von Tom Petty produzierten Album „Drop Down and Get Me” auch wieder als Sänger in Erscheinung. Seine Cover-Version von „Sea of Love” schaffte es immerhin bis auf Platz 31 der nationalen Billboard’s Charts.

Zu einem Comeback war er 1990 auf dem besten Weg, und es gab bereits feste Termine für eine Tournee durch Australien, Kanada, England und Japan. Es ging das Gerücht, er sei als Nachfolger für den verstorbenen Roy Orbison bei den Traveling Wilburys mit Tom Petty, Jeff Lynne, Bob Dylan und George Harrison vorgesehen.

Aber die schwere psychiatrische Droge  Pr#zac (in Deutschland Fl#ktin), die das WHO-Magazin als Medikament beschreibt, von dem „einige glauben, es habe eine dunklere Seite”, setzte seinen Hoffnungen und Träumen von einer wiederbelebten Karriere ein abruptes Ende. Anders als die meisten seiner Kollegen führte Shannon die gesamte Organisation seiner Auftritte selbst durch, eine stressige Aufgabe, wenn man bedenkt, daß er eine Europatournee plante. Währenddessen war er mitten in den Vorbereitungen für die Aufnahme eines neuen Songs, der ein Hit werden sollte. Gleichzeitig bezogen er und seine Frau LeAnne ein neues Haus und die Steuern waren fällig. Er war der Künstler, der Manager, die Agentur ­ alles. Darüber hinaus hatte er sich eine ernstliche Stirnhöhlenentzündung zugezogen, die er nicht loswurde, und er war auf einer Diät. Im Januar 1990 suchte er einen Psychiater auf; zu Hause erzählte er seiner Frau: „Schau, was ich bekommen habe. Es ist keine Droge, es ist eine Chemikalie. Sie wird mir über das Tief hinweghelfen, in dem ich mich gerade befinde.” Die „Chemikalie” war Pr#zac.
Es scheint, die „dunklere Seite” der Droge brauchte nicht lange, um eine verheerende Wirkung auf Shannons Leben auszuüben. LeAnne erkannte sofort, daß etwas fürchterlich verkehrt ist.

Das Ende: Er konnte nicht mehr essen und verlor zu viel Gewicht. Er wollte nicht mehr nach England. Er wollte keine Musik mehr komponieren und spielen. Er wollte überhaupt nichts mehr tun. „Ich habe beobachtet, wie er zu jemandem wurde, der überreizt war, der nicht mehr gerade gehen konnte, dessen Hände zitterten, der an Schlaflosigkeit litt und nicht mehr arbeiten konnte.” Diese Symptome sind als Nebenwirkungen von Pr#zac bekannt, zu denen auch Selbstmordneigungen gehören.

Am 8. Februar 1990 schoß sich Charles Westover mit einem Gewehr in den Kopf. Mit ihm starben die Hoffnungen, die Träume und die Kunst von Del Shannon. Laut LeAnne war ihr Gatte ein gut informierter und körperlich gesunder Mann und Vater, der gewaltsam starb, nachdem er nur 15 Tage lang Pr#zac eingenommen hatte.”

Als sich Del Shannon das Leben nahm, waren von seinem bekanntesten Hit "Runaway" über 200 Coverversionen aufgenommen worden. Nach dem Beatles-Hit "Yesterday" wohl einer der erfolgreichsten Cover-Songs.

* (besten Dank für die Infos: www.cchr.org )

 

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